Internationale akademische Talente mobilisieren: Ein strategischer Schritt für den indischen Hochschulsektor


Leadership Beyond Borders
Eine indische Universität, die sich von einer lehrzentrierten zu einer forschungsorientierten Institution weiterentwickeln wollte, suchte globale Forschungsleiterinnen und -leiter, die sie bei diesem Wandel unterstützen konnten. Zunächst aber benötigten die Verantwortlichen einen Trusted Advisor und eine Talentstrategie, um diese Universität der Zukunft dem richtigen, sorgfältig ausgewählten globalen Publikum zu präsentieren. Die Aufgabenstellung war ehrgeizig: „Gewinnung von mehreren weltweit renommierten akademischen Führungskräften in Nischengebieten, um die Forschungsexzellenz voranzutreiben, die Forschungsorientierung von Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern zu fördern, das Forschungsökosystem der Universität zu stärken und die institutionelle Glaubwürdigkeit zu erhöhen. Es folgte eine sehr kooperative und strategische Suche nach Führungspersönlichkeiten über Kontinente, Disziplinen und akademische Kulturen hinweg.
Das Kundenszenario: Aufbau einer forschungsorientierten Universität
Der Kunde war eine indische Eliteuniversität mit umfassenden Leistungsangebot. Da grundlegende Arbeiten bereits in die Wege geleitet waren, einschließlich neuer Richtlinien, Verwaltungsstrukturen, Infrastrukturen (Labors und Zentren) sowie Forschungsstrukturen, war es an der Zeit, globale Führungspersönlichkeiten aus der Forschung einzustellen, die den Wandel von Anfang an leiten sollten. Bei den Ernennungen der Professuren in verschiedenen Bereichen wie Entrepreneurship, Marketing und Psychologie ging es jedoch um mehr als nur die Besetzung von Stellen. Vielmehr war das Ziel, eine institutionelle Identität aufzubauen und Führungskräfte zu gewinnen, die Forschungsexpertise, internationales Engagement und akademische Verantwortung einbringen können.
Branchenkontext: Hürden für die weltweite Mobilität von Forschenden
Trotz Indiens verstärkter Fokussierung auf akademisches Wachstum ist es weiterhin schwierig, internationale akademische Führungskräfte für den indischen Markt zu gewinnen. Ein Grund dafür sind die nach wie vor beträchtlichen Gehaltsunterschiede. Indische Universitäten bieten in der Regel niedrigere Gehaltspakete als internationale Universitäten in etablierten Märkten wie den USA, Australien oder Großbritannien an. Jüngere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler empfinden diesen Kompromiss als unattraktiv, während erfahrene Akademikerinnen und Akademiker fest angestellt und tief in stabilen Ökosystemen verwurzelt sind. Geopolitische Dynamiken und sich ändernde Einwanderungsregelungen haben die Mobilität zusätzlich erschwert, vor allem bei langfristigen Standortwechseln.
In Disziplinen wie der Psychologie, in denen Frauen einen Großteil der internationalen Forschungselite ausmachen, ist ein Wechsel auf einen anderen Kontinent häufig mit erheblichen praktischen und familiären Herausforderungen verbunden – selbst bei großem Interesse an der Position. In aufstrebenden Disziplinen wie Entrepreneurship ergeben sich oft zusätzliche Hürden: In Indien rufen diese neuen Disziplinen bei internationalen Expertinnen und Experten oft Zurückhaltung hervor, da sie an etablierte akademische Strukturen gewöhnt sind. Hinzu kommen Kulturunterschiede. Das akademische System in Indien wird oft als undurchsichtig oder ungewohnt empfunden und die Kandidatinnen und Kandidaten sind sich unsicher bezüglich Forschungsinfrastruktur, Autonomie und Karriereentwicklung.
Unser Ansatz: Präzision, kulturelle Passung und Kontext
Deiningers Auftrag war klar, doch erforderte die Umsetzung einen sorgfältigen Ansatz. Es ging nicht nur um die bloße Kontaktaufnahme mit Forschenden, sondern auch um die Positionierung, Ausrichtung und langfristige Integration der Kandidatinnen und Kandidaten.
- Globales Mapping akademischer Talente: Wir erstellten eine Übersicht über die globale akademische Landschaft, um Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit einem starken Forschungsschwerpunkt auf kulturübergreifenden und/oder länderübergreifenden Fragestellungen ausfindig zu machen, die grundsätzlich offen für eine internationale Tätigkeit sind.
- Gezielter Kandidatenfokus: Unsere Suche konzentrierte sich auf Forschende, die Verbindungen zu Indien haben oder deren Forschung sich mit den Herausforderungen und Chancen aufstrebender Märkte befasst.
- Chance hervorheben: Die Universität wurde dank ihrer neuen klaren Ausrichtung als hervorragende Anlaufstelle positioniert, um in Indiens wachsendem Forschungssektor führend und innovativ zu sein.
- Unterstützung und Onboarding von Forschenden: Wir unterstützten bei der Orientierung in den indischen Verwaltungsstrukturen, insbesondere im Hinblick auf steuerliche Fragen, und förderten den Austausch mit Universitätsleitungen und Kolleginnen und Kollegen.
- Unterstützung bei Umzug und Integration: Wir vermittelten bei Bedarf vertrauenswürdige Partneragenturen, die bei der Wohnungssuche, Orientierung im Schulsystem und der Begleitung von mitreisenden Partnerinnen und Partnern unterstützen – für einen möglichst reibungslosen Start und eine erfolgreiche Integration vor Ort.
Das Ergebnis: Internationale Führungspersönlichkeiten, institutionelle Wirkung
Wir konnten mehrere international anerkannte akademische Führungspersönlichkeiten aus spezialisierten Forschungsfeldern für die Universität gewinnen – alle mit exzellentem wissenschaftlichem Portfolio, erprobter Führungserfahrung, hochwertigem akademischem Werdegang und internationalem Hintergrund. Diese Berufungen stehen für einen kulturellen Wandel: Sie bringen neue Forschungsdynamik, globale Netzwerke, Mentorenschaft und eine stärkere Sichtbarkeit der Forschungsagenda der Universität mit sich. Über die einzelnen Ernennungen hinaus stärkt die Universität damit ihre Positionierung als ernstzunehmender globaler akademischer Akteur – fähig, Talente auf Weltklasseniveau zu gewinnen und langfristig zu binden.
Ein Leitfaden für die globale wissenschaftliche Zusammenarbeit
In diesem Projekt haben Vision, Strategie und Umsetzung klar übereingestimmt. Damit sich die indische Hochschullandschaft weiter globalisieren kann, muss sie über reaktive Einstellungen hinausgehen. Es bedarf einem gut abgestimmten, langfristig ausgerichteten Führungsansatz, der sowohl den Kontext als auch die erforderlichen Kompetenzen berücksichtigt. Wir bei Deininger sind stolz darauf, bei diesem Übergang eine Rolle gespielt zu haben und einer mutigen Institution dabei zu helfen, ein neues Kapitel im indischen Bildungssektor aufzuschlagen.
Wenn Sie mehr über den Bildungssektor in Indien und die Anforderungen an akademische Führung erfahren möchten, wenden Sie sich gerne an die Autorin dieses Blogbeitrags Amrita Dutta, Principal and Practice Head – Education and Social Sector in unserem Büro in Delhi.

Wir freuen uns sehr über unsere Auszeichnung im aktuellen Ranking des SZ Instituts „Beste Personalberater 2025“. In diesem Jahr konnten wir uns nicht nur erneut unter den Top 10 positionieren – wir haben uns von Platz acht im Vorjahr auf einen großartigen zweiten Platz verbessert.

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